[The landscape of child and adolescent psychiatry and psychotherapy in Germany: structures, challenges, and developments].
Die Versorgungslandschaft der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie in Deutschland: Strukturen, Herausforderungen und Entwicklungen.
Child and adolescent private practices and outpatient departments
Inpatient and day patient services
Inpatient equivalent treatment
Networking and associations in Germany
Journal
Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz
ISSN: 1437-1588
Titre abrégé: Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz
Pays: Germany
ID NLM: 101181368
Informations de publication
Date de publication:
Jul 2023
Jul 2023
Historique:
received:
04
01
2023
accepted:
15
05
2023
medline:
10
7
2023
pubmed:
13
6
2023
entrez:
13
6
2023
Statut:
ppublish
Résumé
For children and adolescents in need of psychiatric and psychotherapeutic care, outpatient, day patient, and inpatient facilities are provided. A new development is called "inpatient equivalent treatment" that consists of home visits by a multiprofessional team. This paper depicts the landscape of Child and Adolescent Psychiatry (CAP) Services, covering its historical development and the structural, care policy, and financing backgrounds. Until 2014, there was free choice of private practice locations in the outpatient sector, leaving rural areas and marginalized neighborhoods partially undersupplied until today.The number of beds in the hospital sector decreased significantly between 1991 and 2004. It later rose again in favor of improved regional access and smaller units, with an additional 50% of day patient places. Inpatient equivalent treatments are equally effective, but not yet established nationwide; only a few innovative models have been negotiated. Regional networks of all social support systems, aiming for child psychiatric supply networks, are limited due to the pillarization of the social system. In conclusion, an imperative cooperation between all services of the Social Security Code and enabling true cross-sectoral services would benefit CAP patients. Für die psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen gibt es in Deutschland ambulante, teilstationäre und stationäre Einrichtungen. Eine neue Entwicklung ist die stationsäquivalente Behandlung (StäB), bei der die Patientinnen und Patienten durch ein multiprofessionelles Team in ihrem sozialen Umfeld versorgt werden. In diesem Beitrag wird ein Überblick über die Versorgungslandschaft für psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche gegeben. Dabei wird auf geschichtliche Hintergründe sowie auf strukturelle, versorgungspolitische und ökonomische Zusammenhänge eingegangen.Bis zum Jahr 2014 herrschte im ambulanten Sektor Niederlassungsfreiheit, was dazu führte, dass ländliche Gegenden und sozioökonomisch benachteiligte Stadtteile bis heute teilweise unterversorgt sind. Im Krankenhaussektor nahm zwischen 1991 und 2004 die Bettenzahl stark ab und danach zugunsten besserer Regionalisierung mit kleinen Einheiten und kleinen Stationen wieder deutlich zu, ergänzt durch überproportional gewachsene Tagesklinikplätze. Stationsäquivalente Behandlungen sind ebenso effektiv, aber noch nicht flächendeckend etabliert, Modellvorhaben nur wenige verhandelt. Regionale Vernetzungen aller Hilfesysteme bis hin zu anzustrebenden jugendpsychiatrischen Verbünden erfahren in der Versäulung des Sozialsystems liegende Begrenzungen. Als Fazit wären ein Kooperationsgebot über die Sozialgesetzbücher hinweg und die Ermöglichung wahrer sektorenübergreifender Versorgung wünschenswert.
Autres résumés
Type: Publisher
(ger)
Für die psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen gibt es in Deutschland ambulante, teilstationäre und stationäre Einrichtungen. Eine neue Entwicklung ist die stationsäquivalente Behandlung (StäB), bei der die Patientinnen und Patienten durch ein multiprofessionelles Team in ihrem sozialen Umfeld versorgt werden. In diesem Beitrag wird ein Überblick über die Versorgungslandschaft für psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche gegeben. Dabei wird auf geschichtliche Hintergründe sowie auf strukturelle, versorgungspolitische und ökonomische Zusammenhänge eingegangen.Bis zum Jahr 2014 herrschte im ambulanten Sektor Niederlassungsfreiheit, was dazu führte, dass ländliche Gegenden und sozioökonomisch benachteiligte Stadtteile bis heute teilweise unterversorgt sind. Im Krankenhaussektor nahm zwischen 1991 und 2004 die Bettenzahl stark ab und danach zugunsten besserer Regionalisierung mit kleinen Einheiten und kleinen Stationen wieder deutlich zu, ergänzt durch überproportional gewachsene Tagesklinikplätze. Stationsäquivalente Behandlungen sind ebenso effektiv, aber noch nicht flächendeckend etabliert, Modellvorhaben nur wenige verhandelt. Regionale Vernetzungen aller Hilfesysteme bis hin zu anzustrebenden jugendpsychiatrischen Verbünden erfahren in der Versäulung des Sozialsystems liegende Begrenzungen. Als Fazit wären ein Kooperationsgebot über die Sozialgesetzbücher hinweg und die Ermöglichung wahrer sektorenübergreifender Versorgung wünschenswert.
Identifiants
pubmed: 37310425
doi: 10.1007/s00103-023-03724-1
pii: 10.1007/s00103-023-03724-1
pmc: PMC10328883
doi:
Types de publication
English Abstract
Journal Article
Review
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ger
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IM
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745-751Informations de copyright
© 2023. The Author(s).
Références
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